Boden­be­ar­bei­tung: Unkräu­ter und Aus­fall­ge­trei­de besei­ti­gen mit Stoppelbearbeitung

Locker, ohne Ver­dich­tun­gen, krü­me­lig und rück­ver­fes­tigt – opti­ma­le Eigen­schaf­ten für land­wirt­schaft­lich genutz­te Böden. Um dies zu errei­chen, wird Boden­be­ar­bei­tung zuneh­mend wich­ti­ger, vor allem mit Blick zur Dün­ge­ver­ord­nung und der Redu­zie­rung des Pflan­zen­schutz­mit­tel­ein­sat­zes. Dabei wird unter­schie­den zwi­schen Stop­pel­be­ar­bei­tung, Grund­bo­den­be­ar­bei­tung und Saat­bett­be­rei­tung. Gene­rell gilt es bei allen Arbei­ten auf dem Feld, vor allem auch der Boden­be­ar­bei­tung, Boden­sch­ad­ver­dich­tun­gen, zu ver­mei­den. In dem Zusam­men­hang hat die Stop­pel­be­ar­bei­tung eine gro­ße Bedeutung.

Zie­le der Stoppelbearbeitung

Die Stop­pel­be­ar­bei­tung hat vor­der­grün­dig das Ziel, im Boden ver­blie­be­ne Samen zu redu­zie­ren und mit einer seich­ten Ein­ar­bei­tung das Auf­lau­fen der Unkraut­sa­men und des Aus­fall­ge­trei­des zu för­dern. Dabei wird die orga­ni­sche Sub­stanz flach in den Boden ein­ge­ar­bei­tet und die Kapi­la­ri­tät des Bodens gebro­chen, um die Ver­duns­tung von auf­stei­gen­dem Was­ser zu ver­mei­den. Dafür sind min­des­tens zwei Arbeits­gän­ge erfor­der­lich. Ein ers­ter fla­cher und ein zwei­ter mit­tel­tie­fer Bear­bei­tungs­gang, bei dem die Ern­te­rück­stän­de im Boden ver­teilt wer­den. Für einen opti­ma­len Mischungs­ef­fekt und ein Auf­rei­ßen der Fahr­spu­ren, emp­fiehlt sich eine Boden­be­ar­bei­tung 15 Grad schräg zur Stop­pel­rich­tung (etwa zwei Drusch­brei­ten). Die Bear­bei­tungs­durch­gän­ge sind stark wit­te­rungs­ab­hän­gig. Zwi­schen einem ers­ten mög­lichst fla­chen Grub­ber­strich und den fol­gen­den tie­fe­ren Boden­be­ar­bei­tun­gen soll­te mög­lichst kein Nie­der­schlag fal­len. Ist der ers­te Bear­bei­tungs­gang zu tief ein­ge­stellt, kann der im Boden bear­bei­te­te Hori­zont aus­trock­nen und ein gegen­tei­li­ger Effekt ein­tre­ten. Um dage­gen nach Mög­lich­keit viel Boden­was­ser zu hal­ten, soll­te die Boden­be­ar­bei­tung zeit­nah nach dem Drusch erfolgen.

Die im Boden ver­blie­be­nen Samen von Unkräu­tern, Ungrä­sern oder Pflan­zen der geern­te­ten Kul­tur kön­nen, vor der nächs­ten Kul­tur, mecha­nisch oder mit Her­bi­zi­den besei­tigt wer­den. Dafür ist ein gleich­mä­ßi­ges Auf­lau­fen not­wen­dig. Wei­te­re posi­ti­ve Effek­te erge­ben sich aus einer fla­chen Boden­be­ar­bei­tung, die eine gute Krü­me­lung und Rück­ver­fes­ti­gung des Bodens begüns­tigt. Bei der mecha­ni­schen Bekämp­fung von uner­wünsch­ten Pflan­zen soll­te es tro­cken sein, auch in den nach­fol­gen­den Tagen, um ein Anwach­sen der aus­ge­ris­se­nen Pflan­zen zu ver­mei­den. Bei eini­gen Schad­pflan­zen ist jedoch eine mehr­ma­li­ge tie­fe Bear­bei­tung erfor­der­lich, um auch die unter­ir­di­schen Rhi­zo­me an die Ober­flä­che zu beför­dern. Die Boden­be­ar­bei­tung för­dert die Ver­rot­tung der orga­ni­schen Sub­stanz. Durch die Ver­mi­schung von Erde mit den Ern­te­res­ten, kann die Umset­zung die­ser bes­ser erfol­gen, um die Über­tra­gung von Krank­heits­er­re­gern zu vermeiden.

Stoppelbearbeitung – eingearbeitete Erntereste

Bild von Saft­la­den auf Pixabay

Ver­fah­ren der Stoppelbearbeitung

Bei der ers­ten Stop­pel­be­ar­bei­tung soll­te der Umbruch der Stop­pel mög­lichst flach (max. 5 cm) erfol­gen, um zu ver­mei­den, dass aus­ge­fal­le­ne Samen von Aus­fall­ge­trei­de und Unkräu­tern in tie­fe Boden­schich­ten gelan­gen, wo sie nur unvoll­stän­dig auf­lau­fen kön­nen. Zudem steigt auch der Kraft­stoff­ver­brauch bei Boden­be­ar­bei­tun­gen in tie­fe­ren Boden­schich­ten, da ein höhe­res Erd­vo­lu­men bewegt wer­den muss. Um Wur­ze­lun­kräu­ter und auf­ge­lau­fe­ne Unkräu­ter aus­rei­chend zu erfas­sen, soll­te der Boden mög­lichst ganz­flä­chig bear­bei­tet wer­den. Hier eig­nen sich Flü­gel­schar­grub­ber oder Schei­ben­eg­gen. Sie­ben bis zehn Tage nach der ers­ten Bear­bei­tung soll­te in Abhän­gig­keit von der Wit­te­rung eine zwei­te Stop­pel­be­ar­bei­tung erfol­gen. Im zwei­ten Bear­bei­tungs­schritt soll­te eine Bear­bei­tungs­tie­fe von 10–12 cm ein­ge­hal­ten wer­den. Bei Boden­ver­dich­tun­gen soll­te die Arbeits­tie­fe gege­be­nen­falls ange­passt werden.

Als Werk­zeu­ge zur Stop­pel­be­ar­bei­tung bie­ten sich für eine fla­che Bear­bei­tung Gän­se­fuß­scha­re und Schei­ben (gezackt und flach) an. Ein enger Strich­ab­stand ist dabei vor­teil­haft. Flü­gel­scha­ren kom­men dage­gen eher für eine tie­fe­re Bear­bei­tung zum Ein­satz. Ein wich­ti­ges Kri­te­ri­um bei der Stop­pel­be­ar­bei­tung ist bereits das Dre­schen. Eine schlech­te Stroh­ver­tei­lung sowie zu lan­ge Stop­peln wir­ken sich ungüns­tig auf die Stop­pel­be­ar­bei­tung aus. Für einen schnel­len mikro­biel­len Abbau sind dage­gen kur­ze Häck­sel­län­gen und ein hoher Spleiß­grad der Häck­sel erfor­der­lich. Dazu ist die Ver­wen­dung gut gewar­te­ter Häck­sel­mes­ser notwendig.

Die im Anschluss fol­gen­de Saat­bett­be­rei­tung für die Aus­saat der nächs­ten Kul­tur­art steht in Abhän­gig­keit zu der anzu­bau­en­den Kul­tur­art. Bei Samen gerin­ge­rer Grö­ße und Kei­m­ener­gie wie Zucker­rü­ben oder Raps ist eine fla­che und fein­krü­me­li­ge Saat­bett­be­rei­tung vor­teil­haft. Für Getrei­de und Mais mit höhe­rer Grö­ße und Kei­m­ener­gie soll­te eine tie­fe­re Saat­bett­be­rei­tung erfolgen.

Boden­be­ar­bei­tung mit 365FarmNet

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