Bedeu­tung des Kli­mas für die Landwirtschaft 

Das Kli­ma ist für die Landwirtschaft einer der wich­tigs­ten Ein­fluss­fak­to­ren. Der Begriff selbst beschreibt – im Unter­schied zum Wet­ter – den lang­fris­tig zu erwar­ten­den Zustand der Atmo­sphä­re. Wet­ter hin­ge­gen meint den spür­ba­ren, kurz­fris­ti­gen Zustand der Atmo­sphä­re an einem defi­nier­ten Ort auf der Erde. Das Kli­ma bestimmt im Wesent­li­chen die Frucht­ar­ten, die im Frei­land ange­baut wer­den kön­nen. Auch auf die Tier­hal­tung hat es Aus­wir­kun­gen. Kurz­um: Wel­che For­men der Land­be­wirt­schaf­tung über­haupt mög­lich sind, hängt wesent­lich vom Kli­ma ab.

Um den Ein­fluss des Kli­mas auf die Landwirtschaft zu beschrei­ben, müs­sen unter­schied­li­che Ele­men­te unter­sucht wer­den. Mit­tels der Phä­no­lo­gie – also der Betrach­tung der im Jah­res­ab­lauf peri­odisch wie­der­keh­ren­den Wachs­tums- und Ent­wick­lungs­er­schei­nun­gen – las­sen sich für die Landwirtschaft Kern­aus­sa­gen bezüg­lich des Kli­mas tref­fen. Als es noch kei­ne ver­läss­li­chen Wet­ter­vor­her­sa­gen gab, schätz­te man auf die­ser Basis mit­tels Bau­ern­re­geln die Wet­ter­la­ge ein. Moder­ne Model­le nut­zen mitt­ler­wei­le Sen­so­ren und Satel­li­ten­tech­nik, um aus­sa­ge­kräf­ti­ge Pro­gno­sen zu erstel­len. Die für die Landwirtschaft maß­geb­li­chen Kli­ma-Kenn­wer­te sind in leis­tungs­fä­hi­gen Pro­gram­men imple­men­tiert, wie zum Bei­spiel dem Bau­stein meteo­blue Wet­ter Pro­fi in der Platt­form von 365FarmNet.

Nie­der­schlag, Tem­pe­ra­tur und Son­nen­strah­lung sind die ein­fluss­reichs­ten Kli­ma-Fak­to­ren. Sie wir­ken in der Landwirtschaft zum einen direkt auf Pflan­zen und Tie­re ein. Zum ande­ren bedin­gen sie die Aus­brei­tung von Schad­or­ga­nis­men. Beson­ders im Acker­bau ver­ur­sacht das Kli­ma in der Landwirtschaft zum Teil güns­ti­ge Wachs­tums­be­din­gun­gen für zum Bei­spiel Pil­ze. Oder es gene­riert Tro­cken­stress mit erhöh­ter Anfäl­lig­keit der Pflan­zen gegen­über Krank­hei­ten. Allein hier­an zeigt sich, wie ent­schei­dend das Kli­ma in der Landwirtschaft für einen erfolg­rei­chen Pflan­zen­bau ist. Wel­che Aus­wir­kun­gen die Kli­ma-Fak­to­ren in der Landwirtschaft im Ein­zel­nen haben, wird im fol­gen­den Abschnitt erläutert.

Aus­wir­kun­gen des Kli­mas auf den Pflanzenbau 

Das Kli­ma gehört zu den wich­tigs­ten Stand­ort­fak­to­ren der Landwirtschaft. Kli­ma­ti­sche Bedin­gun­gen bestim­men dabei nicht nur ob, son­dern auch wie eine Pflan­ze wächst. Erträ­ge, Ertrags­si­cher­heit und Qua­li­tät sind also eng mit dem Kli­ma ver­bun­den. Tat­sa­che ist, dass es sich nicht an land­wirt­schaft­li­che Anfor­de­run­gen anpas­sen lässt – mit Aus­nah­me des Niederschlags.

So las­sen sich zu gerin­ge Nie­der­schlä­ge teil­wei­se durch Bereg­nungs­maß­nah­men kom­pen­sie­ren, zu hohe mit­tels Drai­na­gen abfüh­ren. Blei­ben Nie­der­schlä­ge hin­ge­gen län­ger aus, hilft auch die­se Metho­de nicht wei­ter ange­sichts gesun­ke­ner Grund­was­ser­spie­gel. Bezüg­lich des Nie­der­schlags spielt beim Kli­ma in der Landwirtschaft zusätz­lich zur Jahres­sum­me auch der Zeit­fak­tor eine Rol­le. Star­ke Nie­der­schlä­ge in einer kur­zen Span­ne kön­nen vom Boden nur schwer auf­ge­nom­men wer­den, wobei gut durch­wur­zel­te und humo­se Böden Vor­tei­le haben. Sie kön­nen grö­ße­re Was­ser­men­gen auf­neh­men und ver­hin­dern so ein Abflie­ßen der Nähr­stof­fe über die Ober­flä­che. Eine erhöh­te Aggre­gat­sta­bi­li­tät des Bodens und der Was­ser­in­fil­tra­ti­on durch kon­se­quen­ten Bewuchs sind für ein ange­pass­tes Was­ser­ma­nage­ment der rich­ti­ge Weg, um in der Landwirtschaft auf wech­seln­des Kli­ma zu reagieren.

Die Sor­ten­wahl ist eine wei­te­re Maß­nah­me zur Anglei­chung an kli­ma­ti­sche Bedin­gun­gen in der Landwirtschaft. So gibt es Kul­tur­pflan­zen, die bei­spiels­wei­se eine hohe Tole­ranz gegen Tro­cken­stress auf­wei­sen. Zu lan­ge Tro­cken­zei­ten kön­nen jedoch auch hier zu hohen Ertrags­ver­lus­ten oder zum Ern­te­aus­fall füh­ren. Ande­rer­seits för­dert eine hohe Feuch­tig­keit im Pflan­zen­be­stand ver­mehrt Krank­hei­ten. Auch für die­sen Fall ste­hen geeig­ne­te Sor­ten zur Ver­fü­gung. Inwie­weit sich die­se in bestehen­de Frucht­fol­gen inte­grie­ren las­sen, lässt sich mit einem Farm-Manage­ment-Infor­ma­ti­ons-Sys­tem ana­ly­sie­ren. Ein Bei­spiel ist die Frucht­fol­ge- und Sor­ten­pla­nung von 365FarmNet, da hier der gesam­te Kata­log des Bun­des­sor­ten­am­tes ein­ge­bun­den ist. Wich­tig: Eine brei­te und diver­si­fi­zier­te Frucht­fol­ge ist in jedem Fall bedeut­sam hin­sicht­lich Risi­ko­streu­ung, Krank­heits­ver­mei­dung und ‑vor­beu­gung.

Auch die Tem­pe­ra­tur spielt eine wich­ti­ge Rol­le. Pflan­zen benö­ti­gen zum Wach­sen einen defi­nier­ten Tem­pe­ra­tur­be­reich, der wie­der­um abhän­gig ist vom Wachs­tums­sta­di­um. Beim Wei­zen liegt er bei­spiels­wei­se bei ca. 10 bis 25°C. Weicht das Kli­ma in der Landwirtschaft zu weit vom Ide­al ab, kommt es zu Käl­te- oder Hit­zes­tress in den Pflan­zen­be­stän­den. Aus­nah­me bil­det der Ver­na­li­sa­ti­ons­reiz. So benö­tigt Wei­zen in der frü­hen Ent­wick­lungs­pha­se Tem­pe­ra­tu­ren unter null, um gene­ra­ti­ve Orga­ne zu bil­den. Ein Effekt, der bei Zucker­rü­ben pro­ble­ma­tisch sein kann. Sie bil­den bei Tem­pe­ra­tu­ren unter null soge­nann­te Schos­ser­rü­ben mit klei­nem Kör­per und ent­spre­chend nied­ri­gen Erträ­gen aus. Im Obst­bau kön­nen durch Spät­frost in den Früh­lings­mo­na­ten eben­falls Schä­den an den Knos­pen ent­ste­hen und die Erträ­ge gefähr­den. Die Bei­spie­le zei­gen: Kli­ma­ti­sche Wech­sel­wir­kun­gen in der Land­wirt­schafft sind äußerst komplex.

Die Son­nen­strah­lung ist als trei­ben­de Kraft eben­falls bedeut­sam. Dabei kann zu viel Son­ne bei Blät­tern und Früch­ten zu Son­nen­brand füh­ren, was die Pho­to­syn­the­se hemmt und das Wachs­tum behin­dert. Wie viel Bio­mas­se eine Pflan­ze pro­du­ziert, hängt von der Wachs­tums­ra­te und Ent­wick­lungs­dau­er ab, wel­che die Zeit vom Auf­gang der Pflan­ze bis zur Ern­te beschreibt. Die Wachs­tums­ra­te hin­ge­gen meint die pro­du­zier­te Men­ge an Bio­mas­se pro Zeit­ein­heit und nimmt mit stei­gen­der Tem­pe­ra­tur ab. Das führt bei­spiels­wei­se beim Wei­zen dazu, dass Stand­or­te mit mil­den Win­tern und rela­tiv küh­len Som­mern höhe­re Erträ­ge erzie­len kön­nen als Stand­or­te mit har­ten Win­tern und sehr hei­ßen Sommern.

Extrem­wet­ter­la­gen sind für die Landwirtschaft ohne­hin eine pro­ble­ma­ti­sche Kli­ma-Erschei­nung. Inten­si­ver Hagel kann das Blatt­werk kom­plett zer­stö­ren, eben­so wie schwe­re Stür­me: Pflan­zen kni­cken ab oder begin­nen zu lagern und kön­nen nicht opti­mal gedei­hen. Sol­che nega­ti­ven Aus­prä­gun­gen des Kli­mas in der Landwirtschaft füh­ren zu Ern­te­aus­fäl­len und erschwe­ren die Planung.

Anpas­sungs­stra­te­gien für Kli­ma­ver­än­de­run­gen in der Landwirtschaft 

Um den Pflan­zen­bau an das Kli­ma in der Landwirtschaft anzu­glei­chen, gibt es ver­schie­de­ne Maß­nah­men. Eine abge­stimm­te Stand­ort­stra­te­gie und rele­van­te Sor­ten­ei­gen­schaf­ten sind prak­ti­ka­ble Lösun­gen. Extrem­wet­ter mit star­ken Regen­fäl­len oder lan­gen Tro­cken­pe­ri­oden kön­nen mit ange­pass­ter Frucht­fol­ge und Boden­be­ar­bei­tung auf­ge­fan­gen wer­den. Um sich ein voll­stän­di­ges Bild von der Anbau­si­tua­ti­on zu machen, lohnt es sich, den Betrieb mit einem Farm-Manage­ment-Infor­ma­ti­ons-Sys­tem digi­tal auf­zu­stel­len. Eine gute Wahl ist die kos­ten­freie Basis­ver­si­on von 365FarmNet. Mit ihr las­sen sich schon im Vor­feld neue Frucht­fol­gen pla­nen und ihre Anwen­dung auf dem Betrieb simu­lie­ren. Mit einer digi­ta­li­sier­ten Doku­men­ta­ti­on wer­den die Ergeb­nis­se der Stra­te­gie zudem gemes­sen und optimiert.

Die Sor­ten­wahl ist grund­le­gend, um auf Kli­ma­ver­än­de­run­gen in der Landwirtschaft zu reagie­ren. Eine spe­zi­el­le Stand­ort­stra­te­gie und Bestands­füh­rung – zum Bei­spiel durch den Anbau ver­schie­de­ner Rei­fe­grup­pen oder Sor­ten mit unter­schied­li­chem Wur­zel­sys­tem – hel­fen bei der Risi­ko­streu­ung und Anpas­sung. Sor­ten mit Tole­ranz gegen Son­nen­ein­strah­lung oder tem­po­rä­rem Was­ser­man­gel sind emp­feh­lens­wert. Auch Resis­ten­zen bei Scha­der­re­gern und eine effi­zi­en­te Nähr­stoff- und Was­ser­nut­zung füh­ren zu guten Ergebnissen.

Zum erfolg­rei­chen Pflan­zen­bau gehört auch ein klu­ges Was­ser­ma­nage­ment. Eine erhöh­te Aggre­gat­sta­bi­li­tät des Bodens und der Was­ser­in­fil­tra­ti­on durch kon­se­quen­ten Bewuchs hel­fen wir­kungs­voll bei Stark­re­gen. Was­ser­spa­ren­de Bewirt­schaf­tungs­for­men, wie Mulch- oder Direkt­saat, eige­nen sich dage­gen sehr gut für Regio­nen mit lan­gen Tro­cken­pha­sen. Rei­chen Regen­fäl­le nicht aus, um die Pflan­zen opti­mal zu ver­sor­gen, sind zudem Was­ser­ent­nah­me­rech­te für die Feld­be­reg­nung sinnvoll.

Bei der Boden­be­ar­bei­tung ste­hen Boden­schutz und Humus­pro­duk­ti­on im Vor­der­grund. Eine bio­lo­gisch akti­ve, durch­wur­zel­te, durch­läs­si­ge und gut gelüf­te­te Kru­me soll­te dabei Kern der adap­tier­ten Bewirt­schaf­tung sein. Dies schützt vor Ero­si­on, Nähr­stoff­austrag und Ver­duns­tung. Humus­bil­dung und Was­ser­hal­te­fä­hig­keit wer­den ver­bes­sert, das Boden­le­ben geför­dert. Boden­ver­bes­sern­de Kul­tu­ren mit tie­fen Pfahl­wur­zeln erhö­hen die Poro­si­tät und somit die Durch­wur­zel­bar­keit. Schad­ver­dich­tun­gen der Böden sind also unbe­dingt zu ver­mei­den, wenn man die Landwirtschaft an das Kli­ma anpas­sen möch­te. Denn einem sich wan­deln­den Kli­ma in der Landwirtschaft kann man auch nur mit Ver­än­de­rung begegnen.

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