Bio­gas in der Landwirtschaft 

Strom­erzeu­gung mit­hil­fe von Bio­gas in der Landwirtschaft hat in den letz­ten Jah­ren ste­tig an Bedeu­tung gewon­nen. Nicht zuletzt des­halb spielt die Bran­che als Roh­stoff­lie­fe­rant heu­te eine zen­tra­le Rol­le. Ins­be­son­de­re von 2007 bis 2014 stieg die Anzahl der Bio­gas­an­la­gen rasant an – auch wegen der För­der­richt­li­ni­en im Rah­men des Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Geset­zes (EEG), die in Deutsch­land 2000 in Kraft tra­ten. Auf Ebe­ne der Euro­päi­schen Uni­on (EU) exis­tie­ren Akti­ons­plä­ne und Richt­li­ni­en, die für wach­sen­de Antei­le erneu­er­ba­rer Ener­gie­trä­ger im Bereich Bio­gas in der Landwirtschaft sor­gen. So beschleu­nigt bei­spiels­wei­se die Methan­stra­te­gie des Green Deal der EU die Markt­ent­wick­lung für Bio­gas in der Landwirtschaft aus nach­hal­ti­gen Quel­len. Auch das „Fit für 55“-Paket der EU setzt hier an. Kon­se­quen­ter­wei­se wächst der Stel­len­wert der Anla­gen, sodass die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft ele­men­tar ist für die Ver­sor­gung mit erneu­er­ba­rem Strom und Wär­me. Der Erhalt einer rele­van­ten Grö­ße an Bio­gas­an­la­gen erfor­dert ein gutes Anbau­ma­nage­ment, um die Anbau­ver­hält­nis­se effi­zi­ent zu gestal­ten und zu über­bli­cken. Für eine nach­hal­ti­ge Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft sind stand­ort­an­ge­pass­te und aus­ge­wo­ge­ne Frucht­fol­ge­sys­te­me ide­al. Eine durch­dach­te Frucht­fol­ge- und Sor­ten­pla­nung ist des­halb ent­schei­dend. Wel­che Sor­ten es für die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft gibt, wird im fol­gen­den Abschnitt dargestellt.

Pflanz­li­che Substrate 

In der Ver­gan­gen­heit ver­wen­de­te man haupt­säch­lich Mais zur Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft, auch weil die Frucht auf­grund ihrer Ertrags­leis­tung sehr gut dafür geeig­net ist. Den­noch: Trotz Akti­ons­plä­nen und Richt­li­ni­en ist auch zukünf­tig eine brei­te Frucht­fol­ge not­wen­dig, um frucht­ba­re Böden zu erhal­ten. Dies ver­langt auch die gute fach­li­che Pra­xis in der Landwirtschaft, mög­lichst ohne Selbst­fol­gen ein­zel­ner Sorten.

Um dies zu erfül­len, gibt es neben Mais noch wei­te­re Pflan­zen. Die Dis­kus­si­on „Tank oder Tel­ler“ hat Alter­na­ti­ven her­vor­ge­bracht, die aus­rei­chend Bio­mas­se außer­halb der Anbau­zeit­räu­me der Haupt­kul­tu­ren erzeu­gen. Als Ener­gie­pflan­zen ste­hen somit ver­schie­de­ne Sor­ten zur Ver­fü­gung, die sich für die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft eig­nen. Mit­tels pas­sen­der Zwi­schen­früch­te lässt sich so in kur­zer Zeit rela­tiv viel Bio­mas­se pro­du­zie­ren. Von Rele­vanz ist dabei die ener­ge­ti­sche Leis­tung pro Hekt­ar. Wei­ter­hin ist der Tro­cken­sub­stanz­ge­halt der Sor­ten zu beach­ten. Blü­hen­de und stän­gel­bil­den­de Pflan­zen sind eben­falls eine gute Alter­na­ti­ve für die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft. Beim Mix von Haupt‑, Zwi­schen- und Neben­frucht spie­len Frucht­fol­ge­ef­fek­te eine wich­ti­ge Rol­le. Zur Ana­ly­se gibt es digi­ta­le Hilfs­mit­tel, wel­che die Ertrags­leis­tung trans­pa­rent abbil­den, wie zum Bei­spiel der Bau­stein Frucht­fol­ge- und Sor­ten­pla­nung von 365FarmNet.

Mais­si­la­ge

Mais­si­la­ge wird bei der Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft nach wie vor am häu­figs­ten ein­ge­setzt. Sie zeich­net sich durch sta­bi­le Erträ­ge und einen hohen Metha­ner­trag aus. Zur Ver­fü­gung ste­hen spe­zi­el­le, stand­ort­an­ge­pass­te Züch­tun­gen, wie bei­spiels­wei­se spät rei­fen­de Sor­ten. Da sich die Abbau­pro­zes­se in den Fer­men­tern der Bio­gas­an­la­gen in Bezug auf die Ver­weil­dau­er stark von der Nut­zung als Tier­fut­ter unter­schei­den, lie­gen die Züch­tungs­zie­le in einem hohen Anteil an lang­sam abbau­ba­ren Kohlenhydraten.

Gras­si­la­ge

Für Gras­si­la­ge gilt: Ein hoher Roh­pro­te­in­ge­halt bedingt einen gerin­ge­ren Metha­ner­trag. Einen ähn­li­chen Effekt hat die Anzahl der Schnit­te, wobei sich der ers­te am bes­ten für die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft eig­net. Der wirt­schaft­li­che Nut­zen für den Betrieb soll­te jedoch anhand einer Ren­ta­bi­li­täts­rech­nung über­prüft wer­den. Neben dem Anbau auf Dau­er­grün­land kann auf Acker­flä­chen zusätz­lich mit Mischun­gen gear­bei­tet wer­den. Ein Bei­spiel ist Klee­gras, das aus Bei­mi­schun­gen von Legu­mi­no­sen besteht, die der Gras­saat hin­zu­ge­fügt wer­den. Die Bei­mi­schun­gen wer­den eben­falls den Stand­ort­be­din­gun­gen angepasst.

Getrei­de-Ganz­pflan­zen­si­la­ge (GPS)

Gene­rell ist Getrei­de-GPS ein gut zu silie­ren­des Mate­ri­al. Beim Anbau eig­net sich beson­ders Grün­rog­gen für die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft. In Sum­me erzielt er Erträ­ge von ca. sechs Ton­nen Tro­cken­mas­se pro Hekt­ar. Grün­rog­gen wird vor der Haupt­frucht ange­baut und soll­te die­se in der Fol­ge wenig beein­träch­ti­gen. Gewähr­leis­ten lässt sich dies durch ein gutes Anbau­ma­nage­ment und eine aus­rei­chen­de Doku­men­ta­ti­on im Pflan­zen­bau. Auch der Ern­te­zeit­punkt hat gra­vie­ren­den Ein­fluss auf Ertrags­leis­tung und Methanaus­beu­te. Hohe Ener­gie­er­trä­ge wer­den bei Grün­rog­gen in den Vege­ta­ti­ons­sta­di­en „Ähren­schie­ben“ bis „Milch­rei­fe“ erzielt. Auch wenn Mais mehr Vor­tei­le auf­weist, ist Getrei­de-GPS bei der Bio­gas­pro­duk­ti­on in der Landwirtschaft eine gute Wahl, um Frucht­fol­gen auf­zu­lo­ckern. Dies gilt beson­ders bei humus­zeh­ren­den Ver­hält­nis­sen, für die häu­fig auch Süß­grä­ser wie Sorgh­um­hir­se und ande­re Arten ver­wen­det werden.

Zucker­rü­ben

Zucker­rü­ben wer­den schon seit eini­gen Jah­ren für die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft ein­ge­setzt, ins­be­son­de­re „Über-Rüben“, die zur Erfül­lung des Rüben­kon­tin­gents nicht benö­tigt wur­den. Nach der Reform der euro­päi­schen Zucker­markt­ord­nung 2017 lan­den heu­te ten­den­zi­ell weni­ger Zucker­rü­ben direkt in den Fer­men­tern der Bio­gas­an­la­gen. Viel­mehr wer­den die Rüben­schnit­zel aus den Zucker­fa­bri­ken für die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft verwendet.

Zwi­schen­früch­te

Bei den Zwi­schen­früch­ten, die für die Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft genutzt wer­den, kom­men bei­spiels­wei­se Auf­wüch­se von Senf, Som­mer­raps und Ölret­tich zum Ein­satz, aber auch Wild­pflan­zen­mi­schun­gen. Ziel ist ein hoher Tro­cken­mas­seer­trag. Auch müs­sen sich die Zwi­schen­früch­te gut in die Frucht­fol­ge eta­blie­ren las­sen und soll­ten kei­ne Pro­ble­me bei der Ern­te berei­ten. Der Anbau von Stop­pel­rü­ben ist dem­nach nur für Spe­zi­al­be­trie­be mit ent­spre­chen­der Ern­te­tech­nik geeignet.

Rest­stof­fe, Neben­pro­duk­te und Kosubstrate

Für Rest­stof­fe gel­ten umfang­rei­che Auf­la­gen, die bei der Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft beach­tet wer­den müs­sen. Neben­er­zeug­nis­se aus der Tier­pro­duk­ti­on ber­gen ein hohes Risi­ko durch Infek­ti­ons­ket­ten zwi­schen Tier und Tier bezie­hungs­wei­se Tier und Mensch. Daher müs­sen ent­spre­chen­de Maß­nah­men getrof­fen wer­den, um eine siche­re Erzeu­gung von Bio­gas in der Landwirtschaft zu gewähr­leis­ten. Auch in Kosub­stra­ten aus der Indus­trie dür­fen kei­ne Stof­fe ent­hal­ten sein, die sich nach Aus­brin­gung der Gär­sub­stra­te auf den Fel­dern im Boden anrei­chern und die Umwelt schädigen.

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