Ver­fah­ren der mecha­ni­schen Unkrautbekämpfung 

Bereits vor der eigent­li­chen Aus­saat las­sen sich Ver­fah­ren der mecha­ni­schen Unkraut­be­kämp­fung und Stop­pel­be­ar­bei­tung ein­set­zen. Pflü­ge und Grub­ber bie­ten hier gute Mög­lich­kei­ten für eine breit­flä­chi­ge Bear­bei­tung. Die Besei­ti­gung von Unkräu­tern ist zwin­gend erfor­der­lich, um opti­ma­le Bedin­gun­gen für die Haupt­kul­tur zu schaf­fen und Erträ­ge zu sichern. Bei der Saat­bett­be­rei­tung kön­nen aller­dings Feh­ler pas­sie­ren, die eine Ver­unkrau­tung begüns­ti­gen und wei­te­re Maß­nah­men erfor­der­lich machen. Zu den ver­schie­de­nen Ver­fah­ren der mecha­ni­schen Unkraut­be­kämp­fung sind im ver­gan­ge­nen Jahr­hun­dert immer mehr che­mi­sche Alter­na­ti­ven hin­zu­ge­kom­men. Die­se haben sich auf­grund ein­fa­cher und kos­ten­güns­ti­ger Anwen­dung wei­te­ste­hend durch­ge­setzt. Che­mi­scher Pflan­zen­schutz ist jedoch in der Ver­gan­gen­heit zuneh­mend in die Kri­tik gera­ten, sodass Alter­na­ti­ven gesucht wur­den. Fal­scher oder zu häu­fi­ger Ein­satz von Pflan­zen­schutz­mit­teln kann zudem Resis­ten­zen bei Unkräu­tern ver­ur­sa­chen, was wie­der­um eine Bekämp­fung der Orga­nis­men erschwert. Auch wegen Auf­la­gen im Bereich bio­lo­gi­scher Anbau­ver­fah­ren und im Gemü­se­bau ist eine mecha­ni­sche Unkraut­be­kämp­fung in die­sem Bereich nahe­zu alter­na­tiv­los. Häu­fi­ges Pflü­gen wirkt sich dabei nega­tiv auf das Boden­ge­fü­ge aus, wes­halb nicht­wen­den­de und was­ser­spa­ren­de Metho­den sinn­voll sind. Nach­teil: Es kann zum ver­mehr­ten Befall der Flä­chen kom­men. Eine gleich­sam mecha­ni­sche wie brei­te Bear­bei­tung der Acker­flä­chen gestal­tet sich vor der Aus­saat rela­tiv unkom­pli­ziert, wird aber nach Auf­lau­fen der Haupt­kul­tur zuneh­mend schwie­ri­ger. Denn nach Aus­saat und Feld­auf­gang der Haupt­kul­tur muss viel genau­er gear­bei­tet wer­den als bei Maß­nah­men zur Saat­bett­be­rei­tung. Dazu ste­hen Ver­fah­ren mit unter­schied­li­cher Tech­nik zur Ver­fü­gung, die im Fol­gen­den dar­ge­stellt werden.

Arbeits­wei­se von Hacken und Striegeln 

Grund­sätz­lich gibt es nach Auf­lau­fen der Haupt­kul­tur drei Sze­na­ri­en für mecha­ni­sche Unkraut­be­kämp­fung: zwi­schen den Rei­hen, in den Rei­hen und auf der Fläche.
Zwi­schen den Rei­hen der Pflan­zen­be­stän­de arbei­ten Hacken und Pflü­ge. Letzt­ge­nann­te wer­den zum For­men von Däm­men ein­ge­setzt und sol­len uner­wünsch­te Bei­kräu­ter in den Rei­hen mit Erde bede­cken, um sie am Wachs­tum zu hin­dern. Die­ses Vor­ge­hen fin­det sich häu­fig im Mais­an­bau. Hacken hin­ge­gen tren­nen die Unkräu­ter zwi­schen den Rei­hen vom Boden. Die ent­wur­zel­ten und oben auf­lie­gen­den Pflan­zen trock­nen bei war­men Wet­ter aus und ster­ben ab. Für gute Ergeb­nis­se müs­sen die Hacken eng an den Haupt­kul­tur­pflan­zen vor­bei­ge­führt wer­den. Ohne auto­ma­ti­sche Füh­rung ist dazu eine freie Sicht auf die Mes­ser not­wen­dig. Nur so ist eine exak­te Fahr­zeug­füh­rung möglich.
Für die mecha­ni­sche Unkraut­be­kämp­fung inner­halb der Rei­hen gibt es spe­zi­el­le Werk­zeu­ge, wie zum Bei­spiel Tor­si­ons­ha­cken, die aus Feder­zin­ken bestehen und sich in den Rei­hen bewe­gen. Die­se wer­den von der Haupt­kul­tur abge­lenkt und besei­ti­gen aus­schließ­lich uner­wünsch­te Auf­wüch­se zwi­schen den Pflan­zen. Des­halb lässt sich die­se mecha­ni­sche Unkraut­be­kämp­fung nur bei fest ver­wach­se­nen und sta­bi­len Bestän­den durch­füh­ren. Fin­ger­ha­cken dage­gen funk­tio­nie­ren ähn­lich wie eine Schei­ben­eg­ge – mit dem Unter­schied, dass sie aus vie­len ein­zel­nen Fin­gern bestehen und sich zwi­schen den Kul­tur­pflan­zen in den Boden drü­cken. Unkräu­ter wer­den so ent­wur­zelt und beseitigt.
Für ganz­flä­chi­ge Ver­fah­ren eig­net sich der Strie­gel. Er besteht häu­fig aus vie­len ein­zel­nen Feder­zin­ken, die über den Bestand gezo­gen wer­den. Eta­blier­te und fest ver­wach­se­ne Pflan­zen der Haupt­kul­tur wer­den bei rich­ti­ger Anwen­dung durch die Zin­ken nicht beschä­digt und ver­blei­ben im Boden. Auf­wüch­se von Unkräu­tern hin­ge­gen wer­den ent­wur­zelt und besei­tigt. Posi­ti­ver Neben­ef­fekt: Die Besto­ckung von Getrei­de­be­stän­den wird ange­regt. Für den Strie­gel soll­te der Boden locker und schütt­fä­hig sein, die Wit­te­rung tro­cken und son­nig. Alles jedoch kann auch die mecha­ni­sche Unkraut­be­kämp­fung nicht leis­ten. Zin­kens­trie­gel bei­spiels­wei­se sind bei ver­krus­te­ten Böden prak­tisch wir­kungs­los. Zudem besteht erhöh­te Gefahr durch Frost­schä­den nach einer mecha­ni­schen Unkraut­be­kämp­fung. Auch ist sie inner­halb der Rei­hen ins­be­son­de­re bei sta­bil gewach­se­nen Unkräu­tern schwer einsetzbar.

Mecha­ni­sche Unkraut­be­kämp­fung mit Pre­cisi­on Farming 

Weil bei mecha­ni­scher Unkraut­be­kämp­fung höchs­te Prä­zi­si­on gefragt ist, gibt es tech­ni­sche Ver­fah­ren im Pre­cisi­on Far­ming, die das Arbei­ten unter­stüt­zen. So hal­ten auto­ma­ti­sche Lenk­sys­te­me per GPS-Daten die Tech­nik auf Kurs. Hier ist es sinn­voll, bei Aus­saat und mecha­ni­schem Pflan­zen­schutz mit den­sel­ben Fahr­spu­ren zu arbei­ten. Mit einer geeig­ne­ten Fahr­spur­pla­nung kön­nen auf­ein­an­der­fol­gen­de Arbeits­schrit­te opti­mal abge­stimmt wer­den. Ziel­ge­rich­te­tes Agie­ren zwi­schen den Rei­hen ist vom GPS-Signal abhän­gig. Für mehr Genau­ig­keit wird des­halb in der Regel die Real-Time-Kine­ma­tik (RTK) genutzt. Wei­te­re Hür­den bil­den Uneben­hei­ten in der Feld­ober­flä­che, die zum Ver­satz der Werk­zeu­ge an den Anbau­ge­rä­ten füh­ren. Erhöh­te Prä­zi­si­on lässt sich auch durch Sen­so­ren errei­chen. Die­se ana­ly­sie­ren die Pflan­zen­be­stän­de und füh­ren die Mes­ser eng an der Haupt­kul­tur vor­bei. Uner­wünsch­te Auf­wüch­se wer­den exakt besei­tigt. Zusätz­lich zum Erken­nen von Rei­hen gibt es Sen­so­ren, die unter­schied­li­che Pflan­zen­ar­ten iden­ti­fi­zie­ren. Auch Apps zur Pflan­zen­be­stim­mung sind schon län­ger auf dem Markt. Ihre Leis­tungs­stär­ke lässt sich im Zuge zuneh­men­der Robo­ti­sie­rung in der Landwirtschaft für die mecha­ni­sche Unkraut­be­kämp­fung ver­stärkt nut­zen. Sol­che auto­no­men Maschi­nen brau­chen aber noch eine Wei­le bis zum brei­ten Ein­satz in der Landwirtschaft. Soge­nann­te Kon­zept­fahr­zeu­ge hin­ge­gen wer­den bereits auf aus­ge­wähl­ten Ver­suchs­fel­dern getestet.

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