Pflanzenschutz –
Pflanzenkrankheiten und die Wahl geeigneter Pflanzenschutzmittel (PSM)
Kulturlandschaft ist größtenteils geprägt von moderner Landwirtschaft. Um diese zu erhalten, und den steigenden Lebensmittelansprüchen gerecht zu werden, ist der gezielte Einsatz von integriertem Pflanzenschutz auf Ackerflächen unerlässlich. In einer Furchtfolge mit mehreren Kulturen erstreckt sich die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mittlerweile vom Frühjahr bis in den Herbst. Speziell bei einer saisonalen Überschneidung von Anwendungen in verschiedenen Kulturen, wie Weizen und Zuckerrüben, gilt ein bedachtes Handeln, um den Pflanzen einen umfassenden Schutz zu bieten. Zur präzisen Anwendung geeigneter Wirkstoffe in den passenden Mengen, ist es wichtig, einen Überblick der verschiedenen Krankheiten, Unkräuter und Schädlinge auf den eigenen Flächen zu behalten. Mit besonderer Rücksicht auf steigende Resistenzen ist ein möglichst breitgefächerter Einsatz unterschiedlicher Wirkstoffklassen ebenso vorteilhaft wie der richtige Applikationszeitpunkt. Moderne Landtechnik vereinfacht die fachgerechte Anwendung hierbei ebenso wie eine Vielfalt von effektiven Pflanzenschutzmitteln, welche bereits in geringsten Dosen nachhaltige Erfolge erzielen.

Integrierter Pflanzenschutz –
so viel wie nötig, so wenig wie möglich
Erfolgreicher Pflanzenschutz beginnt mit einer gründlichen Bodenbearbeitung, um den Einsatz chemischer Mittel möglichst sparsam zu gestalten. So lässt sich beispielsweise der Einsatz von Herbiziden in der Mulchsaat minimieren, wenn vor der Saat die Wurzeln der Unkräuter an die Bodenoberfläche befördert wurden, wo sie vertrocknen. Doch auch Schädlinge wie der Maiszünsler lassen sich durch mechanische Anwendungen bekämpfen, um Pflanzenschutzmittel einzusparen.
Da im entwickelten Bestand kaum mechanischer Pflanzenschutz möglich ist, setzen in diesem Stadium sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftende Betriebe auf eine Maßnahme mit der Feldspritze. Während konventionellen Betrieben hierbei eine Bandbreite verschiedener chemischer Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen, ist der Zugriff bei Biobetrieben auf vergleichsweise wenig biologische Mittel begrenzt.
Beide Verfahren teilen sich jedoch die Devise des möglichst sparsamen Einsatzes. Hierbei ergibt sich oft eine Gradwanderung zwischen kostensparenden Aufwandmengen und einer vollumfänglichen Bekämpfung, bei der Resistenzen vermieden werden.
Einsatz von Pflanzenschutzmittel im Einklang mit dem Pflanzenschutzgesetz
Um steigenden Anforderungen des Gesetzgebers gerecht zu werden, ist ein Handeln nach guter fachlicher Praxis, besonders im Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln, von großer Wichtigkeit. Dieser Umgang muss unter anderem mit einem Sachkundenachweis sichergestellt werden, welcher durch regelmäßige Fortbildungen aufgefrischt wird. Bestandteile sind die fachgerechte Planung und Ausführung einer Pflanzenschutzmaßnahme, sowie eine exakte Dokumentation.
Das Pflanzenschutzgesetz regelt die Anwendung und das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln (PSM), Pflanzenschutzgeräten sowie Pflanzenstärkungsmitteln. Dabei ist eine der größten Herausforderungen für den Landwirt die Übersicht zu behalten, und den Behörden fundierte Aufzeichnungen zur Verfügung zu stellen.