Mais-Unter­saat – Mais­er­trä­ge sichern und Bio­di­ver­si­tät fördern

Trotz Ein­hal­tung der guten Fach­li­chen Pra­xis kann der Mais­an­bau auf man­chen Stand­or­ten pro­blem­be­las­tet sein. Ero­si­on in der Jugend­ent­wick­lung des lang­sam schlie­ßen­den Mais­es, Stick­stoff­aus­trä­ge oder Boden­ver­dich­tun­gen nach der Ern­te sind nur eini­ge der mög­li­chen Schwie­rig­kei­ten, denen sich Land­wir­te stel­len müs­sen. Unter­saa­ten bie­ten hier Abhil­fe und brin­gen sogar wei­te­re Vor­tei­le mit sich, die sich auch betriebs­wirt­schaft­lich loh­nen. Bei­spiels­wei­se ist der Anbau von Unter­saa­ten in eini­gen Bun­des­län­dern förderungsfähig.

Da die regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen an den Pflan­zen­bau immer wei­ter stei­gen, wer­den Unter­saa­ten gera­de im Mais­an­bau zuneh­mend inter­es­san­ter. Auf­grund der ver­gleichs­wei­se lang­sa­men Jugend­ent­wick­lung, des wei­ten Rei­hen­ab­stan­des und der Wuchs­hö­he eig­net sich die Kul­tur glück­li­cher­wei­se beson­ders gut für die Anla­ge von Unter­saa­ten. Wirt­schaft­lich inter­es­sant ist nicht zuletzt auch die Ein­spa­rung von Arbeits­zeit und Kos­ten, wenn eine Zwi­schen­frucht oder Feld­fut­ter bereits als Unter­saat ein­ge­sät wird.

Aller­dings gilt für kon­ven­tio­nel­le wie auch öko­lo­gi­sche Betrie­be: Wegen der unver­meid­li­chen Kon­kur­renz zwi­schen Haupt­frucht und Unter­saat um Was­ser und Nähr­stof­fe müs­sen die Vor- und Nach­tei­le sorg­fäl­tig gegen­ein­an­der abge­wo­gen wer­den! Miss­lingt die Unter­saat, dann kon­kur­riert sie mit der Haupt­frucht, ohne dass ihre posi­ti­ven Effek­te zur Gel­tung kommen.

Vor­tei­le von Unter­saa­ten in Mais

Die Anla­ge einer Unter­saat im Mais bringt in den meis­ten Fäl­len zahl­rei­che acker­bau­li­che, wirt­schaft­li­che und öko­lo­gi­sche Vor­tei­le mit sich. Dazu zäh­len unter anderem:

  • Unter­saa­ten lockern enge Mais­frucht­fol­gen auf, stei­gern bzw. sichern die Erträge.
  • Sie haben posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf Bio­di­ver­si­tät und Boden­le­ben, indem sie die bio­lo­gi­sche Akti­vi­tät im Boden und den Humus­auf­bau för­dern. Das ist beson­ders bedeut­sam, da Mais selbst kei­nen beson­de­ren Bei­trag zum Humus­auf­bau leistet.
  • Unter­saa­ten spei­chern Nähr­stof­fe, schüt­zen sie vor Aus­wa­schung und bewah­ren sie für die Nach­frucht. So kön­nen Anfor­de­run­gen des Gewäs­ser­schut­zes erfüllt werden.
  • Der dich­te Bewuchs unter­drückt Samen­un­kräu­ter und hilft im Sin­ne des inte­grier­ten Pflan­zen­schut­zes dabei, Pflan­zen­schutz­auf­wen­dun­gen ein­zu­spa­ren. Zu beden­ken ist aber, dass je nach gewähl­ter Unter­saat nur noch eine ein­ge­schränk­te Her­bi­zid­pa­let­te zur Ver­fü­gung steht, eine Split­ting­an­wen­dung wird empfohlen.
  • Unter­saa­ten erhö­hen die Trag­fä­hig­keit der Böden und schüt­zen sie wäh­rend der Ern­te vor Ver­dich­tung. Die star­ke Durch­wur­ze­lung bewirkt eine bes­se­re Boden­g­a­re, die der Nach­frucht zugutekommt.
  • Der Auf­wuchs bie­tet Schutz und Nah­rung für Wild­tie­re und kann als Grün­dung, Bio­gas­sub­strat oder Fut­ter im fol­gen­den Früh­jahr genutzt werden.
  • Im Öko­land­bau kön­nen Unter­saa­ten dank der N‑Fixierung und Unter­drü­ckung von Samen­un­kräu­tern für Stick­stoff­nach­lie­fe­rung und Unkraut­frei­heit sor­gen. Aller­dings kön­nen sie eine mecha­ni­sche Unkraut­re­gu­lie­rung in der Regel nicht ersetzen.
  • Mais­un­ter­saa­ten sind als öko­lo­gi­sche Vor­rang­flä­che anre­chen­bar und hel­fen dabei, Gree­ning­ver­pflich­tun­gen zu erfül­len. Dazu muss die Flä­che bis zum 15. Febru­ar des Fol­ge­jah­res erhal­ten bleiben.
Maisfeld mit Untersaat

Was gibt es bei Unter­saa­ten im Mais zu beachten? 

Arten­zu­sam­men­set­zung und Aus­saat­ter­min der Unter­saat wer­den von der Boden­feuch­te und den Wit­te­rungs­be­din­gun­gen bestimmt. Vor allem in Regio­nen mit Som­mer­tro­cken­heit soll­te nicht zu früh gesät wer­den, damit die Unter­saat nicht im emp­find­li­chen Jugend­sta­di­um des Mais­es mit ihm um das ver­füg­ba­re Was­ser kon­kur­riert. Je nach Aus­saat­ver­fah­ren schwankt die Auf­wand­men­ge zwi­schen 10 bis 15 kg (bei Rei­hen­saat) und 20 kg (bei Breit- oder Güllesaat).

Ver­schie­de­ne Saat­ver­fah­ren sind geeig­net und kön­nen zu unter­schied­li­chen Zeit­punk­ten und mit vari­ie­ren­den Mischun­gen aus Grä­sern und Legu­mi­no­sen ein­ge­setzt wer­den. Frü­he Unter­saa­ten kön­nen bei aus­rei­chen­der Was­ser­ver­sor­gung direkt mit der Mais­aus­saat aus­ge­bracht wer­den. Spä­te­re Mischun­gen kön­nen mit­tels Dün­ger­streu­er oder zusam­men mit der Gül­le in den ste­hen­den Bestand ein­ge­sät wer­den. Ent­schei­dend für das Gelin­gen einer Unter­saat ist eine ange­pass­te Pflanzenschutzstrategie!

Nach Ern­te der Deck­frucht wer­den die Unter­saa­ten durch den star­ken Licht­reiz zum Wachs­tum ange­regt, even­tu­ell noch geför­dert durch eine Zer­klei­ne­rung der Mais­stop­peln. Die win­ter­har­ten Kul­tu­ren kön­nen bis zum Früh­jahr ste­hen­blei­ben und dann auf ver­schie­de­ne Wei­se genutzt wer­den: Als Grün­dün­ger zur Humus­bil­dung und N‑Bereitstellung, als Bio­gas­sub­strat oder in der Rin­der­füt­te­rung. Unter guten Bedin­gun­gen kann sogar noch eine Schnitt­nut­zung erfol­gen. Auch die Gras­sa­men­ver­meh­rung bie­tet eine Chan­ce zur wirt­schaft­li­chen Ver­wer­tung der Untersaat.

Star­ten Sie in die digi­ta­le Landwirtschaft mit einem Klick.

Spa­ren Sie ab jetzt Zeit, Geld und Res­sour­cen mit der füh­ren­den Agrar­soft­ware 365FarmNet – ohne Down­loads, ohne ver­steck­te Kos­ten, ohne Risiko.

Jetzt kos­ten­los testen

Pres­se­kon­takt