Sommerfrüchte –
von der Aussaat im Frühjahr,
bis zur Ernte im Sommer
Sobald die Tage wieder länger und wärmer werden, steht die Frühjahrsaussaat auf dem Plan. Der Anbau von Sommerfrüchten bringt mehr Vielfalt in Fruchtfolgen und kann Arbeitsspitzen verflachen. Während die ersten Frühkartoffeln bereits gepflanzt werden, sollte bei entsprechend abgetrockneten Böden auch mit der Vorbereitung für Zuckerrüben und Mais begonnen werden. Bestenfalls wurden Vorfrüchte gewählt, die gegen Nematoden resistent sind und die nun als Humusquelle dienen können und eine Grundversorgung mit Stickstoff ermöglichen. Neben Zuckerrüben und Mais, werden nun auch Getreidesommerungen gewählt. Bei allen gilt nun eine möglichst frühe Saat, um die verkürzte Vegetationsperiode gegenüber den Winterfrüchten optimal zu nutzen. Um hierbei den besten Start zu ermöglichen, sollte jedoch stets auf eine Bodentemperatur von mindestens 8°C geachtet werden.
Vor der Aussaat: Bodenbearbeitung und Bodenzustand
Der erfolgreiche Anbau von Sommerfrüchten beginnt bereits lange vor der Saat und bedarf daher einer optimalen Bodenbearbeitung. Vorerst sollte die Form der Aussaat festgelegt werden, um dementsprechend die beste Art der Bodenvorbereitung zu wählen. Insgesamt gilt es darauf zu achten, eine möglichst flache Art der Bearbeitung zu wählen, um das Kapillarsystem des Bodens nicht zu zerstören. Dies kann zu einer unzureichenden Wasserversorgung für die Kultur sorgen, was speziell in einer Frühjahrstrockenheit zu Ertragsminderungen führen kann. Die Durchmischung der oberen Bodenschichten sorgt hingegen für eine Durchlüftung und Erwärmung des Bodens, beseitigt Unkräuter und bereitet somit die Grundlage für eine erfolgreiche Keimung der Sommerfrüchte.

Die Aussaat:
Saatmenge, Saatdichte und Saattiefe
„Wie die Saat, so die Ernte“ ist ein Satz, den man besonders oft im Anbau von Zuckerrüben hört. Diese Leitlinie gilt jedoch auch für alle anderen Kulturen und ganz besonders im Frühjahr. Ein idealer Feldaufgang sorgt dafür, dass die Pflanzen schneller die Sonnentage nutzen können, um Blattmasse auszubilden und Wasser, sowie Nährstoffe einzuspeichern. Zuckerrüben verlangen eine feste Saatrille und eine leichte Bedeckung mit Erde, um bestmöglich mit Wasser versorgt zu werden und eine schnelle Keimung zu fördern. Da Mais oft auf schwereren Böden angebaut wird, sollte hierbei auf eine nicht zu tiefe Ablage von 4–5cm geachtet werden, um dem Keimling eine leichtere Entwicklung zu sichern. Es empfiehlt sich jedoch während des Drillens regelmäßig die Ablage zu prüfen, da eine zu flache Saat zur Austrocknung der Körner führen kann.
Während Sommergetreide im Vergleich etwas weniger Sorgfalt fordert, sollte hierbei besonders auf die Aussaatmengen geachtet werden. Bei einem idealen Saatzeitpunkt zu Vegetationsbeginn sollten etwa 300 Körner pro Quadratmeter angesetzt werden. Je weiter sich dieser Zeitpunkt nach hinten verschiebt, umso höher sollte die Aussaatstärke berechnet werden.
Wird bei der Aussaat bereits die praktischste Anlage von Fahrspuren berücksichtigt, können Verluste minimiert und die Abläufe im Pflanzenschutz und der Düngung vereinfacht werden. Da sie sich von zu vielen Überfahrten schlechter erholen, ist dies besonders bei Zuckerrüben und Mais von Vorteil.
Nach der Aussaat: Düngung, Pflanzenschutz und Ernte
Um das Wachstum der Kulturen nach der Saat bestmöglich zu fördern, kann auf eine Vielzahl von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zurückgegriffen werden. Die höchsten Anforderungen an eine umfangreiche Nährstoffversorgung stellt die Zuckerrübe. Unterversorgungen schlagen sich hierbei erheblich schneller auf den Ertrag nieder als beispielweise beim Getreide. Neben Grundnährstoffen wie Stickstoff, Phosphat und Schwefel, spielen bei der Rübe auch Mikronährstoffe wie Bor und Mangan eine wichtige Rolle für eine gesunde Pflanze mit ausreichend Blattmasse und hohem Zuckergehalt. In der Regel werden zum Schutz der Zuckerrüber vor Schädlingen, Unkräutern und Krankheiten drei Pflanzenschutzmittelmaßnahmen durchgeführt. Die Nachauflaufbehandlungen (NAK) sollten hierbei mit Bedacht durchgeführt werden, da die Rübe selbst sehr empfindlich auf Pflanzenschutzmittel reagiert.
Bei der Maisaussaat wird im gleichen Arbeitsschritt sowohl gesät als auch ein Unterfußdünger ausgebracht. Dies bedeutet, dass ca. 5cm neben und 5cm unter dem Maissaatgut die Ablage von einem Stickstoff- und Phosphatdünger vorgenommen wird. Auf diese Weise gelangt die Pflanze bereits früh an eine ausreichende Menge von Nährstoffen um optimal zu keimen. Der Pflanzenschutz beschränkt sich im Mais meist auf Herbizidanwendungen. Aufgrund der geringen Konkurrenzfähigkeit der Kultur gegenüber Unkräutern, sollte hierbei jedoch gründlich vorgegangen werden.
Getreidesommerungen erfordern, ebenso wie Wintersaaten, in erster Linie eine ausreichende Versorgung mit Stickstoff. Pflanzenschutzanwendungen finden derweil nach Bedarf statt und sind stark von der Witterung abhängig.