Der Deckungs­bei­trag als zen­tra­les Pla­nungs­in­stru­ment in der Landwirtschaft

Ein zen­tra­les Ziel wirt­schaft­li­chen Han­delns ist es, ein­ge­setz­te Res­sour­cen best­mög­lich zu nut­zen. Spe­zi­ell in der Landwirtschaft wer­den die­se als Pro­duk­ti­ons­fak­to­ren ein­ge­setzt, um Lebens­mit­tel her­zu­stel­len. Da Res­sour­cen begrenzt sind, bedarf es effi­zi­en­ter Abläu­fe. So las­sen sich Pro­duk­ti­ons­fak­to­ren scho­nen und Kos­ten sparen.

Durch die Kom­bi­na­ti­on und Umwand­lung der vier Pro­duk­ti­ons­fak­to­ren Boden, Umwelt, Arbeit und Kapi­tal wer­den Güter her­ge­stellt. Die ers­ten drei las­sen sich als ursprüng­lich klas­si­fi­zie­ren, zu denen in den letz­ten Jah­ren Bil­dung und tech­ni­sches Wis­sen hin­zu­ge­kom­men sind. Kapi­tal wird als abge­lei­te­ter oder deri­va­ti­ver Pro­duk­ti­ons­fak­tor bezeich­net und ent­steht durch die Ver­bin­dung der Ele­men­tar­fak­to­ren. Die­se sind begrenzt und las­sen sich nicht in belie­bi­ger Men­ge und Qua­li­tät herstellen.

Kom­bi­na­ti­on und Umwand­lung der Pro­duk­ti­ons­fak­to­ren unter­lie­gen einem stra­te­gi­schen Pro­zess. Die­ser wird durch Kenn­zah­len unter­stützt, wel­che wie­der­um Ent­wick­lung und Aus­wahl von kon­kre­ten Stra­te­gien ermög­li­chen. Unter einer Stra­te­gie ver­steht man dabei ein Bün­del von vie­len Ein­zel­ent­schei­dun­gen. Der Unter­neh­men­de reagiert recht­zei­tig auf Umwelt­ver­än­de­run­gen und im Sin­ne lang­fris­ti­ger Zie­le. In der Landwirtschaft kommt es dabei häu­fig auf Kom­ma­stel­len an. Um Hand­lungs­al­ter­na­ti­ven mit­ein­an­der zu ver­glei­chen und Ent­schei­dun­gen zu unter­stüt­zen, nutzt man sehr häu­fig den Deckungs­bei­trag. Damit die vie­len Varia­blen und Daten nicht aus dem Blick gera­ten, gibt es ent­spre­chen­de Soft­ware­lö­sun­gen. Man­che Anbie­ter stel­len hier nicht nur die allei­ni­ge Berech­nung der Kenn­zah­len zur Ver­fü­gung, son­dern auch Tools zur Simu­la­ti­on und Vor­her­sa­ge des Unternehmenserfolges.

Ein aus­ge­feil­tes Pla­nungs­in­stru­ment ist zum Bei­spiel der Pro­fit Mana­ger von 365FarmNet, der alle rele­van­ten betriebs­wirt­schaft­li­chen Daten erfasst. Das Pro­gramm errech­net dar­aus auto­ma­tisch den gesamt­be­trieb­li­chen Deckungs­bei­trag aller Betriebs­zwei­ge. Dazu wer­den unter ande­rem EU-Kas­sa­markt­prei­se für land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te zur Ver­fü­gung gestellt und Lager­be­stän­de ange­zeigt. Was-Wäre-Wenn-Ana­ly­sen simu­lie­ren unter­schied­li­che Ver­mark­tungs­stra­te­gien, die sich für unter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dun­gen nut­zen las­sen. Zum Ein­stieg eig­net sich das kos­ten­lo­se Basis­pa­ket von 365FarmNet. Mit ihm lässt sich unter ande­rem der Pflan­zen­bau doku­men­tie­ren und in der Acker­schlag­kar­tei die Deckungs­bei­trä­ge berechnen.

Ver­wen­dung von Deckungs­bei­trä­gen bei stra­te­gi­schen Entscheidungen

Eine stra­te­gi­sche Pla­nung dient dazu, Situa­tio­nen zu beschrei­ben – aber auch um Chan­cen und Risi­ken sowie Stär­ken und Schwä­chen zu erken­nen. Eine in der Pra­xis bewähr­te Metho­de ist die SWOT-Ana­ly­se. Mit ihr las­sen sich Stär­ken („Strengths“) und Schwä­chen („Weak­nes­ses“) eines Unter­neh­mens iden­ti­fi­zie­ren. Durch eine exter­ne Ana­ly­se erge­ben sich dar­aus Chan­cen („Oppor­tu­nities“) und Risi­ken („Thre­ats“), die durch die Markt­si­tua­ti­on bestimmt wer­den. Der land­wirt­schaft­li­che Betrieb beob­ach­tet poten­zi­el­le Ver­än­de­run­gen und reagiert ent­spre­chend mit Strategieanpassung.

Grund­le­gend ist dabei die SMART-Regel: Eine Stra­te­gie muss dem­nach spe­zi­fisch, mess­bar, anspruchs­voll, rea­lis­tisch und ter­mi­nier­bar sein. Ein Ziel ist die Ver­fol­gung von Chan­cen, die sich aus den Stär­ken erge­ben. Eine Stra­te­gie ist dabei stets im Kon­text des Wett­be­werbs zu sehen. Bezo­gen auf den Markt gibt es zwei Haupt­for­men der Posi­tio­nie­rung: Kos­ten­füh­rer­schaft und Dif­fe­ren­zie­rung, wobei sich der Deckungs­bei­trag zur Mess­bar­keit her­an­zie­hen lässt. In einem dif­fe­ren­zier­ten land­wirt­schaft­li­chen Betrieb kann für jeden Betriebs­zweig ein eige­ner Deckungs­bei­trag errech­net wer­den, um Leis­tun­gen zu ver­glei­chen. Auch inner­halb eines Betriebs­zwei­ges wer­den anhand des Deckungs­bei­tra­ges Hand­lungs­al­ter­na­ti­ven mit­ein­an­der ver­gli­chen, um die effi­zi­en­tes­te Lösung mit best­mög­li­chem Out­put zu fin­den. Die­se Her­an­ge­hens­wei­se unter­stützt die Stra­te­gie der Kos­ten­füh­rer­schaft. Hand­lungs­al­ter­na­ti­ven bestehen zum Bei­spiel in der Wahl des Saat­guts, der Pro­duk­ti­ons­in­ten­si­tät, in der Wahl einer Tier­ras­se oder der Dün­ge­mit­tel. Hier kommt es zusätz­lich auf die Ver­tei­lung auf dem Feld an. Klein­räu­mi­ge Unter­schie­de inner­halb der Schlä­ge bil­den freie Poten­zia­le für eine effi­zi­en­te Bewirt­schaf­tung. Die­se kön­nen mit­hil­fe tech­ni­scher Lösun­gen im Bereich Pre­cisi­on Far­ming genutzt wer­den. Poten­zi­al­kar­ten zei­gen dabei die Ertrags­leis­tung von Teil­flä­chen auf. Mit Appli­ka­ti­ons­kar­ten kön­nen Unter­schie­de in den Böden iden­ti­fi­ziert wer­den, um Aus­saat und Dün­gung gezielt anzu­pas­sen. Die Beur­tei­lung der Aus­wir­kun­gen einer Pro­duk­ti­ons­än­de­rung ist durch den Ver­gleich der Deckungs­bei­trä­ge mög­lich. Um meh­re­re Betrie­be mit­ein­an­der zu ver­glei­chen, müs­sen zunächst die Deckungs­bei­trä­ge der Betriebs­zwei­ge inner­halb der Betrie­be sum­miert werden.

Deckungsbeitrag

Berech­nungs­grund­la­gen für den Deckungsbeitrag

Zur Berech­nung des Deckungs­bei­trags im Pflan­zen­bau ist zunächst Grund­le­gen­des zu beach­ten. So gibt es in Bezug auf die erzeug­ten pflanz­li­chen Pro­duk­te Unter­schie­de in der Ver­wen­dung. Wäh­rend sie auf der einen Sei­te in ers­ter Linie für den Han­del pro­du­ziert wer­den, exis­tiert ande­rer­seits eine inner­be­trieb­li­che Nut­zung, wie zum Bei­spiel in der Tier­hal­tung, wo dies auch sehr häu­fig der Fall ist. Dar­aus erge­ben sich Markt­leis­tun­gen und Bin­nen­leis­tun­gen, wobei die Letzt­ge­nann­ten kon­kret bewer­tet wer­den müs­sen. Grund­sätz­lich soll­te wei­ter­hin zur Berech­nung fest­ge­legt wer­den, wie die Betriebs­zwei­ge kon­kret gestal­tet sind. Ein­zel­leis­tun­gen müs­sen bewer­tet, varia­ble Kos­ten zuge­ord­net und fest­ge­hal­ten wer­den. Der Deckungs­bei­trag ergibt sich dann aus der Dif­fe­renz von Ein­zel­leis­tun­gen und varia­blen Kos­ten. Als Ein­zel­leis­tun­gen gel­ten Ver­kaufs­er­lö­se, inner­be­trieb­li­che Leis­tun­gen, Direkt­zah­lun­gen und Natu­ral­ent­nah­men. Zu den varia­blen Kos­ten zäh­len unter ande­rem Saat­gut, Dün­ge­mit­tel, Pflan­zen­schutz­mit­tel, Ver­si­che­run­gen und Maschinen.

Zur Berech­nung des Deckungs­bei­trags in der Tier­hal­tung sind die Art der gehal­te­nen Tie­re und die Fut­ter­mit­tel wich­tig. Rau­fut­ter­mit­tel sind auf Grund des ungüns­ti­gen Ver­hält­nis­ses von Nähr­stoff­ge­halt und Volu­men nicht für einen wei­ten Trans­port geeig­net. Sie wer­den daher oft inner­be­trieb­lich pro­du­ziert, wie zum Bei­spiel bei Rin­der­hal­tern. Die sich dar­aus erge­ben­de Betriebs­form wird als flä­chen­ab­hän­gi­ge Vieh­hal­tung bezeich­net. Flä­chen­un­ab­hän­gi­ge Vieh­hal­ter hin­ge­gen, wie Schwei­ne- und Geflü­gel­hal­ter, set­zen auf dem Markt gehan­del­te Fut­ter­mit­tel ein. Zur Berech­nung der Fut­ter­kos­ten im Sin­ne des Deckungs­bei­trags wird für Han­dels­fut­ter­mit­tel der Markt­preis in Anschlag gebracht. Dabei ist es unwich­tig, ob der Betrieb die Fut­ter­mit­tel selbst pro­du­ziert oder zukauft. Zu beach­ten ist jedoch, ob für die Kal­ku­la­ti­on der Zukaufs­preis frei Hof oder der Ver­kaufs­preis ab Hof ange­setzt wird. Nicht markt­fä­hi­ge und selbst pro­du­zier­te Fut­ter­mit­tel gehen in der Regel mit den zuge­hö­ri­gen Grenz­kos­ten der Pro­duk­ti­on in die Berech­nung des Deckungs­bei­trags mit ein. Dazu wer­den eben­falls die varia­blen Kos­ten von den Ein­zel­leis­tun­gen abge­zo­gen. Die Auf­stel­lung der Kos­ten kann mit einer Soft­ware für das Her­den­ma­nage­ment vor­ge­nom­men wer­den. Zu den varia­blen Kos­ten zäh­len hier unter ande­rem Bestand­ser­gän­zun­gen, Fut­ter­mit­tel, Tier­arzt, Besa­mung, Pfle­ge­leis­tun­gen und Maschi­nen. Wich­tig ist auch, ob der Betrieb die eige­ne Nach­zucht für die Pro­duk­ti­on ver­wen­det. Die­se Posi­ti­on muss für den Deckungs­bei­trag eben­falls bewer­tet wer­den, um Betriebs­zwei­ge oder Betrie­be mit­ein­an­der ver­glei­chen und eine ziel­ge­naue Unter­neh­mens­stra­te­gie ent­wi­ckeln zu können.

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